Die Gründe, warum der Streaming-Dienst Spotify in Uruguay vom Markt geht

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Der Kongress des kleinen Rio de la Plata-Landes hat im Oktober ein Gesetz verabschiedet, das es Künstlern jeglicher Couleur ermöglicht, von allen digitalen Plattformen, auf denen ihre Werke veröffentlicht werden, eine direkte Vergütung für die Reproduktion zu verlangen. Man fragt sich: wieso das? Spotify zahlt doch schon an die Künstler. Tja, man muss Uruguayer sein, um auch nicht zu verstehen, was das soll. Zum Nachteil von Künstlern und Fans und aufgrund des Mangels an Klarheit über die Änderungen des Urheberrechts, die im Gesetz über die Rechenschaftspflicht 2023 (LUC) enthalten sind, lässt der Streaming-Dienst seine äußerst beliebten Dienstleistungen auf dem für ihn unbedeutenden Markt auslaufen. Laut Spotify zahlt der Streaming-Service in Uruguay bereits etwa 70 Prozent jedes eingenommenen Dollars an die Plattenlabels und Verleger. Würde Spotify mehr zahlen, würde das Geschäft nicht mehr rentabel sein. Und genau das verlangt der uruguayische Staat.

Spotify war darauf vorbereitet

Während der Debatte über das fragliche Gesetz, das in seiner Gesamtheit schon vor den letzten Wahlen zu großen Disputen gesorgt hatte, hatte Spotify damit gerechnet, dass die neue Gesetzeslage das Unternehmen dazu zwingen würde, den Betrieb in Uruguay einzustellen. In dem Gesetz über die Rechenschaftspflicht aus dem Jahr 2023 heißt es wie folgt: Das „Internet oder virtuelle Netzwerke jeglicher Art“ zu den Optionen gehören, mit denen Künstler eine finanzielle „Vergütung“ für die Verbreitung und Vervielfältigung ihrer Werke verlangen können.

Die Uruguayische Gesellschaft der ausübenden Künstler (Sudei), äußert sich dazu sinngemäß, dass die Gesetzesänderungen dazu dienen, die alten Vorschriften so zu aktualisieren, dass die damit verbundenen Rechte der Künstler, in der Gesetzgebung verankert werden. Sudei weist ferner darauf hin, dass die Artisten bzgl. der Zahlung ihrer Tantiemen von Spotify benachteiligt werden. Momentan wird die Musiknutzungen auf digitalen Plattformen, wie eben Spotify, ausschließlich von den Musikproduzenten und nicht von den Künstlern in Rechnung gestellt. Das führt angeblich zu einem Mangel an Gerechtigkeit.

Letzteres ist mir ein Rätsel. Was hat das mit dem Service zu tun?

Spotify verlässt Uruguay: Verlierer sind der Kunde und Künstler

Kann ich nur sagen: Super gemacht. Jetzt könnt ihr schauen, wer euren Kram digital anbietet. Es selbst zu tun, bedeutet einen enormen und äußerst teuren Service mit Kenntnissen in SEO, IT-Technik etc. anzuheuern. Und dann ist der Erfolg immer noch nicht garantiert. Ziemlich einfältig. Es kommt allerdings noch schlimmer. Denn viele Kunden, die bei den verschiedenen Internetanbietern (der größte ist Antel – so etwas wie die Telekom) Verträge abschließen, konnten bislang in verschiedenen Paketen Spotify kostenlos mit benutzen. Die Pakete werden sicherlich genauso viel nach dem Abgang von Spotify kosten, ohne aber den Service nutzen zu können. Mit Mogelpackungen ist sicherlich zu rechnen.

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