Verdienst, Gehalt und Einkommen bei Arbeiten in Uruguay

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Oft wird davon geredet, dass gerade südamerikanische Länder in die Kategorie der Billiglohnländer fallen. Das mag sicherlich bei den meisten Ländern in der Region der Fall sein, doch für die Länder Chile und Uruguay müssen andere Maßstäbe gesetzt werden. Uruguay ist das Land mit dem höchsten Einkommen pro Haushalt in der Region. Was zuerst einmal gut klingt, muss jedoch differenziert betrachtet werden. Ein relativ hohes Einkommen bedeutet nicht zwangsläufig viel Geld zur freien Verfügung zu haben. Dennoch im Vergleich zu anderen Staaten kann der uruguayische und auch der eingewanderte Arbeitnehmer, sofern befähigt, relativ gut verdienen. Ganz davon abgesehen, dass er in ein für die Sparte der aufstrebenden Länder recht fortschrittliches Sozialsystem eingebunden ist.

 

Wie viel verdient ein Arbeitnehmer / Angestellter in Uruguay im Schnitt?

Wir wollen die Kirche im Dorf lassen und nicht mit beschönigten Zahlen aufwarten. Wir zeigen Ihnen offizielle Einkommensdaten von Regierungsbehörden und von Consulting-Unternehmen. Demnach stieg das Einkommen pro Haushalt im Jahr 2019 um 1.299 Pesos laut dem Instituto Nacional de Estadística im Vergleich zum vergangenen Jahreszeitraum an. Damit verfügen uruguayische Haushalte im Schnitt über ein Einkommen von 61.773 Pesos. Das mittlere Einkommen pro Kopf liegt hingegen bei 21.932 Pesos. Es muss allerdings ein Unterschied zwischen den Einkommen in Montevideo mit 74.829 Pesos und dem im Landesinneren mit 61.773 Pesos gemacht werden. Auf der Basis dieser Daten befindet sich Uruguay laut der Weltbank zwischen den Ländern mit den „höheren“ Einkommen. In der Region hingegen führt das Land das Einkommens-Ranking an. Im Schnitt verdiente ein Uruguayer  im Zeitraum vom Juli 2018 bis zum Juli 2019 15.650 US-Dollar (was ca. 1300 US-Dollar monatlich entspricht). Das Gaucho-Land gilt dazu als eines der Länder mit geringen Einkommensunterschieden und einem geringen Armutsgrad. Eingeteilt werden die Einkommensverhältnisse gemäß der Weltbank in folgende vier Kategorien:

  • “Hoch” (Einkommen über 12.375 Dollar)
  • “mittelhoch” (zwischen 3.996 und Dollar)
  • “mittel-tief” (zwischen 1.026 und 3.995 Dollar)
  • “tief” (weniger als 1.025 Dollar)

Im Vergleich dazu liegt das Einkommen in der Schweiz bei etwas mehr als 88 000 US-Dollar pro Kopf und Jahr. Weitere Vergleiche: Chile 14.670 Dollar, Panama 14.370 Dollar, 12.370 Dollar, Costa Rica (11.510 Dollar), Mexiko (9.180 Dollar) und Brasilien (9.140 Dollar).

Uruguay Geld verdienen
Uruguay Geld verdienen

Neues seit dem Regierungswechsel im März 2020 bzgl Einwanderung, Steuervorteile, Investitionen, Wirschaftsentwicklung, Coronavirus und Strafgesetz

Einkommen je nach Berufszweig – Geld verdienen in Uruguay

Wie überall in der Welt, so gilt auch in Südamerika und in Uruguay: Mit einer guten Ausbildung oder einer konkreten Geschäftsidee lässt sich gut verdienen. Laut dem Consulting-Unternehmen PwC verdienen Führungskräfte im mittleren Management etwa 165000 Pesos brutto pro Monat. In gehobeneren Führungspositionen werden daraus im Schnitt mehr als 215 000 Pesos Einkommen monatlich. Dabei kommt es auch wieder darauf an in welcher Wirtschaftssparte gearbeitet wird. Das Einkommensniveau lag demnach in dieser Kategorie zwischen 273000 und 173000 Pesos. Alles bezogen auf den Zeitraum 2018. In den oberen Führungsetagen können allerdings mehr als 300 000 Pesos erzielt werden.

Einkommen als Elektriker, zertifizierter Maurer etc. liegen im Schnitt zwischen 50 000 und 60 000 Pesos. Im Verwaltungsbereich und in der Aushilfssparte als Zusteller, Bürofachkraft, Assistent in der Buchhaltung usw. werden die Einkommen zwischen 50 000 und 65 000 Pesos angesetzt. Im Handel zahlen Arbeitgeber ihren Angestellten ebenfalls zwischen 50 und 65000 Pesos je nach Arbeitsplatz, Unternehmen und Beschäftigungsdauer.

Uruguay Enkommen Verdienstmöglichkeiten
Uruguay Enkommen Verdienstmöglichkeiten

 

Bericht zuSteuerwohnsitz Uruguay von Deutsch-Uruguayischen AHK drive.google.com/file/

Kaufkraft in Uruguay 2019 /2020

Alle genannten Einkünfte sind nur Makulatur, wenn die Kaufkraft nicht angepasst ist. Laut den letzten Erhebungen vom 30.09.2019 ist die Kaufkraft und damit die realen Einkommen um 2,45 Prozent in den vergangenen 12 Monaten gestiegen. Viele „erfahrene“ Einwanderer in sozialen Netzwerken „fühlen“ große Kaufkraftschwankungen. Wobei es sich immer um „gefühlte“ Schwächungen handelt. Das Problem mit dem Fühlen ist eben genau das Fühlen. Denn fühlen tut jeder anders. Die Realität bleibt dabei meist auf der Strecke.

Abgesehen davon, dass die meisten der deutschen Einwanderer über Renteneinkommen verfügen oder andere Einkommen in Euro erwirtschaften. Damit haben sie allerdings direkt ein oder kein Problem. Denn wer sich einmal die Wechselkurse der vergangenen 10 – 15 Jahre anschaut, der wird feststellen, dass der derzeit Pesos schwach ist. Und damit sind die deutschen in Euro ausgezahlten Renten viel wert. Es gab andere Zeiten, als der Euro gerade einmal 26 Peso (heute knapp 40 Pesos) Wert hatte. Wer mit einem Renteneinkommen von 1200 Euro zu solchen Zeitpunkten leben muss, der wird beißen müssen. Egal, wie hoch die Kaufkraft der nationalen Währung ist.

Geschäft Unternehmen eröffnen Uruguay
Geschäft Unternehmen eröffnen Uruguay

 

Doch wie sieht es mit den Lebenshaltungskosten und der Kaufkraft aus? Wir gehen kurz anhand eines Exempels darauf ein. Heute kostete mitten im Hochsommer, in einem der beliebten Badeorte an der uruguayischen Küste, das Gemüse wie auf dem Foto abgebildet umgerechnet ca 5 bis 6 Euro. Und das zu einer Jahreszeit, in der alles recht teuer ist. Zumindest in den Urlaubsorten. Mit diesem Einkauf haben Sie in der Regel 2 bis 3 Tage lang ausreichend Gemüse. Wir könnten hier jetzt noch weiter auf die Lebenshaltungskosten in Uruguay eingehen, doch das würde zu weit führen. Wie Sie wo am besten einkaufen, erfahren Sie bei einer Uruguay Einwanderungsreise mit uns. Wir zeigen Ihnen des Weitern, wie sich an den täglichen Kosten sparen lässt und wo es echte Sparpreise gibt. Hier mal eine Seite, die Ihnen einen ungefähren Überblick über die Preise in Uruguay in Urugayischen Pesos, US-Dollar und in Euro gibt. Bindend sind diese nicht, da die Kosten von Ort zu Ort variieren und dazu saisonabhängig sind.

 

Update: Kaufkraft, Löhne und Preise Uruguay 2022

Im Juni 2022 ist die Kaufkraft der Lohnempfänger im Durchschnitt niedriger als Mitte 2019. Der Verlust liegt bei 4,9 %. „So ist das Niveau der Reallöhne im Juni 2022 das niedrigste in der gesamten Reihe seit Januar 2020“, heißt es in der Studie. Und das, obwohl der Uruguay Peso Ende August 2022 zu den 10 stärksten Währungen der Welt gehört.

In Uruguay liegt der Mindestlohn bei knapp 20 000 Uruguay Peso, aber das Durchschnittsgehalt im formellen Privatsektor beträgt rund 42.000 Uruguay Peso. In Regionen mit hoher Nachfrage und wenig fachkräften steigt der Preis weiter an. Diese Marktrealität wirkt sich unmittelbar auf die Gehaltserwartungen der Fachkräfte aus. Solche Zahlen werden gern mit dem Haushaltseinkommen verwechselt. Das mittlere Haushaltseinkommen für das gesamte Land im 2. Quartal 2022 betrug 77.480 Uruguay Peso, und das mittlere Pro-Kopf-Einkommen wurde auf 27.5600 Uruguay Peso geschätzt. Und das gilt für die Mittelklasse. Die Inflationsrate lag im Juli 2022 bei 9,3 Prozent. Wer also nicht mindestens 90 000 Uruguay Peso erwirschaften kann oder eine Rente von mindestens 2500 bis 3000 Euro mitbringt (Achtung der Wechselkurs schwankt stark), der sollte sich eine Uruguay Einwanderung gut überlegen.

Kaufkraft Lebenshaltungskosten Uruguay
Kaufkraft Lebenshaltungskosten Uruguay

Verdienstmöglichkeit Uruguay: ein eigenes Geschäft bzw. Unternehmen eröffnen

Wir raten davon ab, sich ohne genaue Marktanalyse in das Abenteuer zu stürzen, ein Geschäft eröffnen zu wollen. Es kommt ohne exakte Kenntnisse der lokalen Märkte und Finanzsituationen immer wieder zu kostspieligen Fehlinvestitionen. Nehmen wir das Beispiel der Imker. Uruguay galt als ein erfolgreiches Honigexport-Land auch mit Lieferungen nach Europa. Als jedoch die Runde ging, dass der einheimische Honig mit dem bekannten Bayer-Produkt verseucht war, war schnell Schluss mit der Bonanza. Hier ein paar harte Fakten.

Auch im Bereich des Tourismus muss mit Bedacht analysiert werden, wo welche Unternehmen einen Sinn ergeben. Wer die lokalen Gegebenheiten und vor allem die einheimischen Gepflogenheiten (vor allem die der Argentinier, die die weitaus größte Touristengruppe in Uruguay darstellen) nicht kennt, wird unweigerlich Verluste schreiben. Problematisch ist die Entscheidungsfindung auf der Basis „profunder“ Kenntnisse bereits eingewanderter Ausländer, die gerade einmal 2, 3 Jahre im Land sind. Meist leben diese Einwanderer in einem Departement und kennen nur die lokalen Gegebenenheiten. Doch lassen sich diese Gegebenheiten NICHT auf das ganze Land umlegen. Zu vielfältig sind die geschäftlichen Möglichkeiten in den diversen Sparten.

Wir unterstützen die Entscheidungsfindung zu Arbeitsplatz und Geschäft mit unseren langjährigen Kenntnissen bei einer Uruguay Einwanderungsreise. Dabei schauen wir uns die Märkte an und weisen auf optimale Standorte hin.

 

Auszug und Quellen:

https://www.presidencia.gub.uy/comunicacion/comunicacionnoticias/informe-ingreso-hogares

http://www.lr21.com.uy/economia/1406006-uruguay-ingreso-per-capita-banco-mundial-salario

https://www.presidencia.gub.uy/comunicacion/comunicacionnoticias/poder-adquisitivo-trabajadores-2%2C45

5 Responses

  1. Peter

    Hi, das ist ja sehr interessant und scheint ehrlich zu sein. Das bewahrt vor dem sinnlosen dahingleiten auf einer träumerischen Wolke.

  2. Binder

    Ich würde ein Geschäft für Kachelöfen Kamine und Kaminöfen Eröffnen Punkt und das als Zweigstelle Unser Hauptgeschäft … Vielleicht auch das Hauptgeschäft dorthin dann muss ich weniger Steuern bezahlen…

    • Geronimo

      Das glaub ich nicht Tim. Du wirst für deinen Umsatz und Gewinn in deiner deutschen Niederlassung weiter in Deutschland die gleichen Steuern abführen müssen.. Du musst schon alles nach Paraguay überführen, deine Ofen dort bauen und dann aus Paraguay heraus an andere Ofeninstallateure hier in Deutschland verkaufen/exportieren, wenn Du keine Steuern in Deutschland mehr zahlen willst. Ob sich das aber mit Transportkosten und Zöllen lohnt und Du ja keinen Umsatz mehr am Einbau der Öfen beim Endkunden machst, musst Du mal durchrechnen. Ansonsten scheint mir Uruguay kein Land zu sein um mit Öfen zu expandieren. Es wird zwar auch mal unter 0°C aber seltener und nicht so viel. Klimaanlagen scheinen dort besser zu gehen, zumindest im Sommer, also wenn bei uns Winter ist.. Soweit zu den Marktanalysen..

      • martin

        Nun ja, spezielle Öfen gehen immer besser in Uruguay. Da sie äusserst sparsam im Verbrauch und leistungsstark sind. Kachelöfen sicherlich weniger.

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