Das Silicon Valley Südamerikas: Uruguay sucht Start-ups und Technologieunternehmen

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Das kleine südamerikanische Land Uruguay, gilt als das „Silicon Valley Südamerikas“. Nicht umsonst setzt die USA in den kommenden Jahren auf die Unterstützung der uruguayischen Spezialisten beim Einstieg in die Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts. Allein in den vergangenen fünf Jahren gab es in den Vereinigten Staaten etwa 3 Millionen mehr technische und wissenschaftliche Arbeitsplätze als qualifizierte Arbeitskräfte. Dieses Missverhältnis könnte im nächsten Jahrzehnt rund um den Globus zu einem Mangel an mehr als 85 Millionen Fachkräften kommen, was mit einem bedeutenden Umsatzverlust einherginge. Experten schätzen, dass die Zahl allein in den USA bei 6 Millionen Arbeitnehmern liegen könnte. Für die US-Wirtschaft wird der Latino-Arbeits- und Investitionsmarkt und speziell der Uruguay-Technologiemarkt daher zu einer wichtigen Kraft für die Zukunft.

Fachkräftemangel in der Technikbranche in den USA sorgt in Uruguay für einen Boom

Angesichts der Sorgen um den Fachkräftemangel könnte das lateinamerikanische Land eine Schlüsselrolle dabei spielen, Unternehmern in den USA und weltweit aus diesem Dilemma zu helfen. Uruguay genießt als das zweitreichste und wohlhabendste Land des Kontinents einen guten Ruf. Doch auch der Transparenzindex und die politische Stabilität sorgen für Aufmerksamkeit bei Investoren und Start-ups. Das Land gilt mittlerweile gerade in der Technologie und IT-Branche als eine dynamische Innovationsschmiede. Allein 1,5 Milliarden Dollar werden in dieser Branche im Land pro Jahr erwirtschaftet.

Und damit dies so bleibt oder noch weiter ausgebaut wird, wird Uruguay ein komplettes neues Silicon Valley aus dem Boden stampfen. Auf einer Fläche von 500 Hektar soll eine bedeutende Wissen- und Technologiestadt errichtet werden. Neue Namen und Superlative gehen mit dem Konzept schon vor dem Bau einher. Man wird sehen, ob alles Gold ist, was glänzt. Denn schließlich legt man sich als kleines Land mit zwei großen Nachbarn an. Wer dabei oft den Kürzeren zieht, ist weithin bekannt. Solange fair gespielt wird. Dennoch ist es nicht von der Hand zu weisen, dass Uruguay vor allem dem Nachbarn Argentinien mit verlockenden Einwanderungsangeboten und jetzt dem neuen Projekt einen wichtigen Teil der kreativen Mittelschicht wegnimmt. Man darf sich fragen, wann und wie die Retourkutsche eines Tages aussehen wird. Dennoch ist es nicht von der Hand zu weisen, dass in Uruguay um die 700 Technologieunternehmen erstklassige Software in 52 verschiedene Märkte exportieren. Damit hat sich das Land am Rio de la Plata zu einem der führenden Softwareexporteure pro Kopf in Südamerika emporgearbeitet. Noch imposanter. Es ist weltweit der drittgrößte.

Uruguay wirtschaftlich ein Erfolg in der Krise

Ein Schlüssel zu diesem Erfolg ist die Camara Uruguaya de Tecnologías de la Información (Uruguayische Kammer für Informationstechnologie, CUTI), eine gemeinnützige Organisation, die die Entwicklung und das Wachstum der uruguayischen Technologiebranche fördert. Die CUTI vertritt derzeit Hunderte von Unternehmen, die und 3,4 Prozent des uruguayischen BIP generieren und mehr als 15.000 Arbeitsplätze schaffen. Ein Großteil, nämlich etwas über 60 % des uruguayischen Umsatzes im Technologiebereich, fiel dabei auf die USA. Die damit für den Boom in der Branche mitverantwortlich ist.

Neue IT-Konzepte und Ideen helfen Start-ups in der südamerikanischen Technologiebranche

Seit dem Juni 2021 hat die CUTI die neue Initiative „Test Uruguay“ gestartet, bei der auch ausländische Unternehmen aus der IT-Branche Geschäftsideen in Uruguay testen, bevor sie regional oder global skaliert werden.

Damit die USA und andere Länder sowohl von der Technologiebranche als auch vom Wert lateinamerikanischer Talente profitieren können, müssen die Beziehungen zu Uruguay noch intensiviert werden. Uruguays fortschrittliche, lockere Kultur sowie die mehrsprachigen Arbeitskräfte können eine große Rolle dabei spielen, den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Eine Partnerschaft mit Uruguay und anderen florierenden Technologiezentren kann langfristig viele Vorteile bieten. Es stellt sich die Frage, warum die Europäer nicht ebenfalls intensiver auf dem Markt tätig werden?

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Uruguay hat mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen

Allerdings hat das Land seit dem Jahr 2022 mit einigen wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen, von denen einige hausgemacht und andere wiederum importiert wurden. Eine ständige wachsende importierte Inflation ist wie in vielen anderen Ländern auch in Uruguay zu erkennen. Deutliche Zeichen, dass diese bald ein Ende hat, sind am Horizont nicht zu erkennen. Glücklicherweise werden einige einheimische Agrarprodukte derzeit auf dem Weltmarkt stark nachgefragt, doch die Unternehmen, die Waren teuer importieren müssen, sorgen für einen weiteren Preisdruck auf dem einheimischen Markt.

Das neue Silkon Valley in Uruguay mit einem Technologiezentrum mit rund 50 Unternehmen schafft rund 30 000 Arbeitsplätze

Die Retortenstadt wird in der Nähe der zum Weltkulturerbe gehörenden Stadt Colonia de Sacramento mit Wohn-, Arbeits-, Geschäfts-, Bildungs- und Unterhaltungsräume entstehen. Am 29. April 2022 genehmigte der Departementsrat dieser Jurisdiktion den Vertragsplan (öffentlich-private Vereinbarung) zur Entwicklung des Projekts, das als ein wegweisendes Innovationszentrum konzipiert werden soll. Die „Stadt der Zukunft“ soll aber für jeden offen zugänglich in die eigentliche Stadt integriert sein. Basis wird ein 500 Hektar großes Gelände sein, das dem argentinischen Geschäftsmann Carlos Bastitta gehört. Antreiber des ehrgeizigen Plans ist aber sein Sohn Eduardo, der als Gründer und CEO des Unternehmens Plaza Logística, einem Projekt von sechs Logistikparks in Buenos Aires, fungiert.

Mit dem Bau der ersten Infrastrukturarbeiten soll in den kommenden Wochen begonnen werden. Die ersten Einheiten werden im Jahr 2024 in Betrieb genommen. Die Bauzeit für das erste Viertel wird mit maximal 18 Monaten veranschlagt. Die geschätzten Investitionen werden sich auf voraussichtlich 100 Millionen US-Dollar belaufen. Geplante sind außer den Technologiezentren und Büroräumen mit bis zu 5 000 qm2 zwischen 600 und 800 Wohneinheiten – die meisten von ihnen zwischen 30 und 50 m2. Ausgerichtet ist die Stadt vor allem auf Start-ups und IT-Unternehmen aus der ganzen Welt.

Quellen:

https://www.aldianews.com/leadership/advocacy/uruguays-tech-boom

https://www.iprofesional.com/negocios/362343-asi-sera-el-silicon-valley-de-uruguay-con-inversion-argentina

https://ladiaria.com.uy/articulo/2022/4/apuntes-del-dia-la-inflacion-pega-fuerte/

https://www.ellitoral.com.ar/corrientes/2022-6-2-1-0-0-inflacion-una-guerra-con-mala-punteria

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