Uruguay zählt sich zu den Ländern, die mit dem Gesetz zum würdevollen Sterben die Euthanasie legalisieren und regeln, unter welchen Umständen diese beantragt werden kann.Mit dem Gesetz zum „würdevollen Sterben“ , das den Zugang zur Euthanasie regelt, wird Uruguay die Gruppe der neun Länder weltweit ergänzen, die diese Praxis gesetzlich erlauben.
Der Text legt fest, dass jede volljährige, psychisch einwandfreie Person, die an einer oder mehreren chronischen, unheilbaren und irreversiblen Erkrankungen oder Gesundheitszuständen leidet, welche die Lebensqualität stark beeinträchtigen und unerträgliches Leiden verursachen, die Euthanasie beantragen darf.
Euthanasie auch für legal in Uruguay lebende Ausländer zugänglich
Das Gesetz zur Sterbehilfe in Uruguay erlaubt nicht nur uruguayischen Staatsbürgern, sondern auch legal im Land lebenden Ausländern, die Euthanasie in Anspruch zu nehmen. Voraussetzung ist, dass sie die gleichen Kriterien erfüllen wie Einheimische, also volljährig, psychisch urteilsfähig sind und an einer unheilbaren, irreversiblen Krankheit leiden, die unerträgliches Leid verursacht. Diese Öffnung unterstreicht Uruguays inklusiven Ansatz und stellt sicher, dass alle dauerhaft im Land wohnhaften Personen Zugang zu würdevollen Beendigungsoptionen ihres Lebens haben.
Voraussetzungen und Ablauf der Euthanaisie Uruguay
Das Verfahren beginnt mit einem schriftlichen, unterschriebenen Antrag bei einem Arzt. Dieser überprüft, ob der Wunsch des Patienten frei, ernsthaft und eindeutig ist. Hält er dies nicht für gegeben, kann er den Antrag ablehnen, was dem Antragsteller ermöglicht, mit einem anderen Arzt neu zu beginnen.
Setzt sich der Prozess fort, ist die Zustimmung eines zweiten Arztes erforderlich. Gibt es Meinungsverschiedenheiten, wird ein medizinisches Gremium aus drei Spezialisten, darunter ein Psychiater und ein Facharzt für die Erkrankung des Patienten, ein endgültiges Gutachten innerhalb von fünf Tagen erstellen müssen.
In der letzten Phase muss der Patient seinen letzten Willen vor zwei Zeugen äußern, die finanziell nicht vom Tod profitieren dürfen, etwa durch Erbschaften. Anschließend führt der Arzt die Euthanasie zum vom Patienten bestimmten Zeitpunkt und Ort durch.
Uruguay im weltweiten Kontext der Euthanasie-Gesetzgebung
Der gesamte Prozess dauert maximal fünf Tage, kann aber jederzeit vom Patienten abgebrochen werden. Ein Arzt kann aus Gewissensgründen ablehnen und ersetzt werden. Ärzte, die gesetzeskonform handeln, sind straf- und zivilrechtlich geschützt. Das Gesetz definiert den Tod durch Euthanasie als natürlichen Tod.
Quellen: El Pais und andere
Leitfaden für die Uruguay Euthansie
Wer kann Euthanasie beantragen?
Volljährige, geistig gesunde Personen im Endstadium einer unheilbaren, irreversiblen Krankheit mit unerträglichem Leiden. Uruguayer und fest im Land wohnhafte Ausländer können das Recht nutzen. Antragstellung. Der Patient stellt schriftlich und persönlich beim Arzt den Antrag. Der Arzt dokumentiert die Krankheit und prüft die freie und ernsthafte Entscheidung des Patienten.
Ablehnung durch Arzt
Bei Ablehnung kann der Patient einen weiteren Arzt konsultieren. Lehnt auch dieser ab, wird eine medizinische Kommission aus drei Ärzten einberufen.
Zustimmung zum Antrag
Bei Annahme prüft ein zweiter Arzt die Entscheidung. Nach einer Frist von mindestens 5 Tagen bestätigt der Patient den Wunsch schriftlich vor Zeugen. Danach erfolgt die Durchführung der Euthanasie nach Wunsch von Ort und Zeit.
Unterschriftsunfähigkeit
Falls der Patient nicht unterschreiben kann, assistiert eine volljährige Person gemeinsam mit Arzt und Patient.
Durchführungsorte
Nur Einrichtungen des Nationalen Gesundheitssystems inklusive Sondereinrichtungen dürfen den Dienst erbringen.
Gewissensverweigerung
Medizinisches Personal kann aus Gewissensgründen ablehnen. Die Einrichtung gewährleistet Ersatzpersonal. Die Beteiligten sind rechtlich geschützt.
Widerrufsrecht
Der Patient kann den Prozess jederzeit abbrechen, woraufhin alle Maßnahmen sofort gestoppt werden.Das Gesetz zum „guten Sterben“ ermöglicht es Patienten, lebensverlängernde Maßnahmen bei unheilbaren Krankheiten im Voraus abzulehnen.
Nach der Euthanasie
Der Arzt meldet den Tod an das Gesundheitsministerium mit Krankenakte. Bei schwerwiegenden Verstößen wird die Staatsanwaltschaft informiert.
Totenschein
Ein Arzt muss Todesursache und Euthanasie als Todesursache angeben.
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