In Uruguay krank oder Unfall? – Krankenhäuser und medizinische Versorgung

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Es kann jeden mal erwischen. Das wissen alle Reisende. Selbst die größte Vorsicht und der beste Schutz helfen nicht gegen Unfälle, Mückenstiche, Durchfall oder andere Gesundheitsprobleme. Keiner will den Teufel an die Wand malen, doch es gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Was in unserem Fall bedeutet, das Gesundheitssystem und die medizinische Versorgung in Uruguay zu kennen. Wohl nur in ganz wenigen Staaten auf der Erde gibt es eine kostenlose Versorgung von Kranken und Verletzten wie in Uruguay. Als Uruguayer muss niemand jemals in eine Krankenkasse oder dergleichen eingezahlt haben, um in den Genuss einer selbst langfristigen ärztlichen Versorgung zu gelangen.

Das einheimische Gesundheitswesen übernimmt im Bedarfsfall alle Kosten. Und das gilt für kleine Alltagsbehandlungen wie für langfristige und schwerwiegende Gesundheitsprobleme. Allerdings alles nur bis zu einem gewissen Grad. Exklusive Medikamente werden in den meisten Fällen nach einer Prüfung durch eine Kommission, die sich Fondo nacional de recursos nennt, allerdings aus Kostengründen oft abgelehnt. Des Weiteren außergewöhnliche Operationskosten, die nur in Spezialkliniken in den USA oder anderen Ländern durchgeführt werden können.

Piriapolis - Uruguay
Piriapolis – Uruguay

Krank oder Unfall als Reisender und Traveler in Uruguay

Als Reisender kommt natürlich niemand in den Genuss dieses äußerst sozialen Gesundheitssystems. Doch das heißt nicht, dass nicht die öffentlichen Kliniken in Anspruch genommen werden können. Auch in diesen ist selbst für den Traveler die Behandlung in vielen Fällen kostenlos. Anders sieht das in den privaten Kliniken des Landes aus. Im Grunde gibt es keine Krankenversicherung wie nach dem deutschen System, die eine (eingeschränkte) freie Arzt- und Krankenhauswahl zulässt. Man macht sich zum Mitglied eines Hospitals und genießt dann alle Vorzüge. Diese Hospitäler haben dann wiederum bilaterale Behandlungsverträge mit anderen Hospitälern, die im Land verteilt sind, sodass in den meisten Fällen eine flächendeckende Gesundheitsversorgung gewährleistet ist. Zur Not bleibt immer noch der Besuch in einem öffentlichen Krankenhaus.

Cabo Polonio Rocha Uruguay - Tagesausflug
Cabo Polonio Rocha Uruguay – Tagesausflug

Gesundheitssystem Uruguay auf Reisen – Ohne Reisekrankenversicherung kann es teuer werden

Als Reisender ist es schon fahrlässig ohne eine gute Reisekrankenversicherung in das Land zu kommen. Denn wer in einem Privatkrankenhaus, wie auch immer landet, der wird kräftig zur Kasse gebeten. Das gilt auch für viele andere südamerikanische Länder. Jeder medizinische Handgriff durch das Fachpersonal wird angerechnet. Eigene schmerzliche Erfahrungen haben gezeigt, dass die Behandlung von einfachen Armbrüchen schnell mal 1000 bis 4000 US-Dollar kosten kann. Die Nacht in einem Zimmer auf der Intensivstation – nur die Bettbelegung – in einem Privatkrankenhaus kostet 1500 Dollar und mehr.
Der Reisende sollte also für den Fall der Fälle gewappnet sein. Bevor überhaupt Hand angelegt wird im größeren Stil, von Seiten der Ärzte, erfolgt zuerst einmal der Gang in die Administration, wo die Kreditkarte bis zum Äußersten belastet wird.

Krankenhaus Uruguay Video – Hospital Evangelico Montevideo  von innen

Die besten Krankenhäuser und Kliniken in Uruguay – Behandlungskosten

Besser also eine Reise- und Krankenversicherung mitführen. An sich gibt es in Uruguay wenig Gefahren für Leib und Seele. Zwar gibt es auch Klapperschlangen, Skorpione, Vogelspinnen und Kaimane, aber nur in abgelegenen Teilen des Landes – vor allem im kaum besiedelten Norden. Gefährlich sind Moskitos (wie überall), das Überfuttern mit Unmengen von Fleischangeboten und die gefährliche Sonne an den Stränden, besonders im Sommer. Hygienische Probleme wie in vielen anderen süd- und lateinamerikanischen Ländern sind unbekannt. Dennoch sollte Wasser nicht aus den Leitungen getrunken werden. Krankheiten wie Typhus und Cholera kommen in Uruguay nicht vor.
Die besten Kliniken in Uruguay und Montevideo sind sicherlich das Sanatorio Americano und das British Hospital Hospital Británico . Aber auch die anderen Privatkliniken, darunter das Hospital Evangelico, Casmu, Medica Uruguaya und andere erfüllen mehr als ihre Zweck.
Die monatlichen Basiskosten für eine Mitgliedschaft betragen von 60 Euro aufwärts.

Ein interessanter Bericht zu der Qualität im uruguayischen Gesundheitswesen erschien auf der Botschafts-Website unter dem Titel DEUTSCHER SPEZIALIST LOBT URUGUAYISCHE CHIRURGIE – Thorsten Gehrke, Chefarzt und Ärztlicher Direktor in der Helios Klinik in Hamburg, zeigt sich darin von dem uruguayischen Gesundheitswesen beeindruckt.

Hier noch einen Verweis auf einen Artikel in Bezug auf die Coronaviruskrise in Uruguay

9 Responses

  1. Martin

    Hallo,

    wir sind eine vierköpfige Familie und denken auch nach Südamerika bzw. Uruguay auszuwandern. Bis jetzt suchen wir noch Informationen. Vielleicht kann man sich da mal austauschen. Wir würden uns freuen, wenn du dich meldest.

    Lieben Gruß

    Martin